„Totgesagte leben länger“, war das inoffizielle Motto bei der Verabschiedung von Hildegard Spölmink, die am Freitag nach der Zeugnisvergabe nach 17 Jahren Schulleitung die St. Laurentius-Schule verlässt. Dabei war das Motto nicht auf die scheidende Schulleiterin, sondern mehr auf die Schulform gemünzt. Schließlich gehört die St. Laurentius-Schule zu den letzten fünf städtischen Hauptschulen Wuppertals. „Und sie funktioniert“, erklärte Schulrätin Ute Intveen von der Unteren Schulaufsicht in ihrem Grußwort zur Verabschiedung. Sie hob dabei vor allem Spölminks Engagement für Schüler und Schule hervor, ohne welches eine bereits totgesagte Schulform wie die Hauptschule nicht existieren könne. „Ich vergleiche das Schulsystem gerne mit einem Schemel, die drei Beine für Gymnasium, Realschule und Hauptschule stehend. Wenn man ein Bein wegreißt, dann kippt das ganze System“, so Intveen. Und standhaft blieb Hildegard Spölmink, auch wenn der politische Gegenwind in den letzten Jahren immer stärker wurde. Auch Stadtdechant Dr. Bruno Kurth unterstrich die gute Arbeit vor Ort und das Zusammenspiel des Kollegiums mit der Kirchengemeinde St. Laurentius. Besonders unter der Führung von Hildegard Spölmink, so Kurth, stand die St. Laurentius-Schule für Kontinuität und Offenheit, auch in der jüngsten Vergangenheit, die unter dem Eindruck der großen Zuwanderung stand. Als Pfarrer von St. Laurentius freue er sich natürlich auch über die konfessionelle Ausrichtung der Schule, die vielen Wuppertalern als Qualitätsmerkmal für gute Schularbeit gilt, anderen aber auch ein Dorn im Auge ist.
Hildegard Spölmink kam 2002 nach Wuppertal, wo sie, erinnert sich Spölmink, ein düsteres, gar dunkles Schulgebäude übernahm. Im Juli 2009 setzte sie den Schulkonferenzbeschluss, die damals noch unter Städtische katholische Hauptschule Wuppertal-West in St. Laurentius-Schule umzubenennen, mit einem Festakt um. Mittlerweile, eine rund fünfjährige Schulsanierungszeit ab 2009 über- und ausgestanden, übergibt sie die im neuen Glanz erstrahlte St. Laurentius-Schule in die Hände des eingespielten Kollegiums, das ihr zum Abschied ein anderthalbstündiges Programm mit Lichtershow, Gedichtvorträgen, Videobotschaft und selbstgedichteten Liedern schenkte.
Foto v. li.: Michael Neumann, Leiter des Katholischen Schulreferats W/SG/RS, Schulrat Alfred Schwanke vom Erzbistum Köln, Schulleiterin Hildegard Spölmink, Schulrätin Ute Intveen und stellv. Schulleiter Wolfgang Steffens.
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